Ideen zur Nachhaltigkeit 1
Wahrheit und Verwirrung
Die herrschende
Marktwirtschaft definiert den Nutzen in der Wirtschaft etwa folgendermassen:
"Wenn ich das tue was mir/meiner Firma selbst am
meisten nützt, hat das als Nebenprodukt auch zur Folge, dass es der Gesamtheit
aller Menschen (der Weltwirtschaft?) am meisten nützt."
Dieses Credo mit den diversen Unterkapiteln "Konkurrenz",
"Globalisierung", "Deregulation" etc. wird praktisch
unhinterfragt jedem heutigen Gespräch über Wirtschaft zugrundgelegt und hat
zur Folge, dass jegliche Diskussion über Nachhaltigkeit bereits im Keim
erstickt wird. Denn: Es ist grundlegend falsch.
Echte Nachhaltigkeit muss auf der Wahrheit beruhen, soweit wie es uns
immer möglich ist, diese wahrzunehmen, ansonsten kann sie nicht
existieren.
In diesem grrundlegenden Punkt über den Nutzen ist die Situation aber genau
umgekehrt, als behauptet wird:
"Wenn ich etwas tue, das der Gesamtheit aller Menschen im generellen und einer Anzahl meiner Mitmenschen im spezifischen von Nutzen ist, dann nützt es mir selbst (meiner Firma) auch am meisten.*)"
Mit nur wenig logischem Verstand und Überblick über die grösseren Zusammenhänge wird einem dieser Sachverhalt sofort einsichtig erscheinen. Wogegen die "marktwirtschaftliche Schilderung" durch einen eingeengten Blickwinkel an einem fiktiven (mittelalterlichen) Markt entsteht. Derjenige Markthändler, der am cleversten/lautesten/billigsten/etc. ist, gewinnt. Dies ist auch absolut richtig für den Moment, bedeutet aber überhaupt nicht, dass der gesamte Markt auch gewinnt. Im Gegenteil, da nicht alle gewinnen können, bedeutet es ganz klar, dass nur Einer oder Wenige (die stärksten) Platz haben auf dem Markt, der Rest wird ausgeschieden. Also im Klartext:
"Wenn ich das tue was mir/meiner Firma selbst am meisten nützt, hat das als "Nebenprodukt" zur Folge, dass viele meiner Kolleginnen und Kollegen, die Ähnliches tun wie ich, entweder gezwungen sind, dieses an sich aggressive Verhalten selbst zu kopieren oder anderenfalls das Arbeitsfeld zu verlassen."
Der Egoismus wird gerechtfertigt durch eine eingeengte Sichtweise. Die Situation heute mit ihren Problemen zeigt aber ganz klar, dass wir uns auf einen weiteren Blickwinkel besinnen müssen und nicht den Rechtfertigungstricks irgendwelcher beschränkter Geister aufsitzen sollten.
*) Dieser Grundsatz
entspricht einem Aspekt des sozialen
Hauptgesetzes
von Rudolf Steiner