Category Archives: FleXibles-News

Wie alternativ ist die Alternative Bank Schweiz (ABS) noch?

Die Frage Wie alternativ ist die ABS noch?, die in selbstkritischer Weise in der banknahen Zeitschrift Moneta (Zeitung für Geld und Geist #1-2015) gestellt wurde (Auszug_Moneta_1-15_mit_Artikel) animierte Jens Martignoni vom Verein FleXibles, einzuhaken und den Dialog mit der ABS aufzunehmen. Sein Standpunkt: Die ABS zehre immer noch von ihren Anfangsideen und habe seither nichts mehr wirklich neues in Gang gesetzt. Dies obwohl die kritische Situation der Finanz- und Bankenwelt dringend Alternativen bedürfe und die ABS per Deklaration ihres Namens ja solche zu entwickeln verpflichtet wäre. Seine Argumente sind in einem Leserbrief (Leserbrief zu Moneta 1-2015) zusammengefasst.

Die Alternative Bank hat den Steilpass aufgenommen und Jens Martignoni zu einem Gespräch mit Martin Rohner, dem Vorsitzender der ABS-Geschäftsleitung eingeladen. Das Gespräch ist nun in der neusten Ausgabe der Moneta (#3-2015, Seiten 18-19) erschienen. Dass bei einer Bank auch solch kritische Stimmen einen Platz finden, ist hoch anzurechnen: Damit ist die ABS eine klare Alternative in der Finanzbranche. Es wäre nun zu hoffen, dass die Impulse und Anregungen auch weiter verarbeitet werden und die ABS zukünftig grössere Kräfte für die Entwicklung eines nachhaltigen Finanzsystems einsetzen würde.

20 Jahre Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk1

Die Genossenschaft Kraftwerk1 feiert ihr 20jähriges Jubiläum, ein Grund auch für FleXibles um mitzufeiern: Bereits 1994 im Vorfeld der Gründung von Kraftwerk1 leistete FleXibles einen grossen Beitrag zur Veranstaltung “Kraftwerksommer” auf dem damaligen Schöller-Areal. Das Thema war schon damals – Geld – und seine Alternativen. Unter dem Titel Zukunft der Wirtschaft – Wirtschaft der Zukunft bestritt FleXibles ein Podium, Workshops, einer Geld-Schein-Installation und ein Konzertabend mit Linard Bardill im Programm des mehrtägigen Events. Eine Sonderausgabe des (damals) vereinseigenen Komplementärgeldes Flecü wurde speziell für den Anlass in Farbe lila und dem Wert 9 Fü  kreiert. Eintritt und Verpflegung konnte selbstverständlich auch in Flecü bezahlt werden. Der Anlass war seiner Zeit weit voraus. Kurz nachher versank die Welt im neoliberalen Credo und einige der vorgestellten Geld-Ideen mussten eine nach der anderen vorläufig in die Schublade. Doch die Genossenschaft Kraftwerk1 wurde auch mit konventionellem Geld erfolgreich gegründet und hat eine erfreuliche Entwicklung hinter sich. Inzwischen gibt es auch wieder Aufwind beim alternativen Geld und so kommen die beiden Ideen “anders wohnen” und “anderes Geld” wieder zusammen, vorerst nochmals an einem Anlass, später vielleicht auch als integrierter Bestandteil einer neuen Wohn- und Wirtschaftsweise.

Für das Kraftwerk1-Fest vom 19. September wurde eine eigene Festwährung kreiert, der Zwack und wir präsentieren unser Flexonomix® Stadt-Geld-Spiel (Anmeldung bei Kraftwerk1 erforderlich, Plätze beschränkt). Ein Referat über Alternativwährungen als Modell für Genossenschaften von Jens Martignoni vervollständigt den Kreis. Das Fest ist aber in jedem Fall auch ein Fest, mit Kinderprogramm, Konzerten, Ausstellung und Speis und Trank. Es findet in der neu gebauten Siedlung Zwicky Süd an der Stadtgrenze Wallisellen-Dübendorf-Zürich statt.

Kraftwerk1 Jubiläumsfest 19. September 2015 ab 14:00 Uhr im Zwicky Süd

Weitere Infos auf der Seite von Kraftwerk1 oder im Flyer für das Fest hier.

International Journal of Community Currency Research (IJCCR)

Für alle, die sich vertieft mit alternativen Währungen befassen wollen: Die wissenschaftliche Online-Zeitschrift International Journal of Community Currency Research (IJCCR) bringt immer wieder spannende und hochaktuelle Forschungs- und Praxisberichte aus der ganzen Welt. Aktuell ist eine grosse Spezialausgabe auch mit einem Artikel aus der Forschung von FleXibles erschienen. Alles natürlich in Englisch 😉

The special issue 2015 of the IJCCR includes 15 papers that were presented at the 2nd Conference on Complementary and Community Currency Systems, Rotterdam 2013.

Including a paper by FleXibles research (author: J. Martignoni):

Cooperation and Intertrade between Community Currencies: From fundamentals to rule-making and clearing systems, Including a Case Study of the Zurich Area, Switzerland

The article describes money or currency as an instrument of cooperation, based on a sociological and institutional economics background. It then postulates currency as an operating system and focuses on the technical terms of trade if one would try to establish cooperation between such systems. Basic principles of interchange and intertrade, which are necessary for success, are presented, such as the ideas of trade balance, compensation funds, exchange rates and clearing, set-points and limits, references, anchoring money and tolls and taxes. Further some aspects of governance and negotiation are discussed and a nested framework of rules is adapted to currencies. As an Appendix a case study of the Zurich region is presented.

Link for this paper

Link for the whole special-issue/homepage of the journal

Tour de Lorraine 2015 mit FleXonomiX Geld-Lern-Spielen

Die Tour de Lorraine, eine traditionelle Veranstaltung im Stadtberner Lorraine-Quartier, wagt sich dieses Jahr ans Thema Geld und Alternativgeld. Die Veranstalter haben sich allerhand ausgedacht. Es wurde eine bunte Palette an Workshops, Vorträgen, Simulations-Spiele und Filmen zum Thema zusammengestellt. Dabei bleibt es nicht bei theoretischen Diskussionen. Auf Initiative der Veranstalter hat eine Gruppe Interessierter sich im letzten halben Jahr intensiv mit dem Thema Alternativwährungen auseinandergesetzt und nun die neue Währung Bonobo entwickelt: Anfang Dezember wurde der Trägerverein gegründet und an der Tour de Lorraine wird der Bonobo das erste Mal ausgegeben und verwendet werden können (siehe auch letzter Beitrag).

Tour de Lorraine in Bern vom Do. 22. bis Sa. 24. Januar 2015

FleXibles freut sich, dass wir zum reichhaltigen Rahmenprogramm mit zwei Workshops beitragen dürfen. Wir präsentieren zwei FleXonomiX Geld-Lern-Spiele am Samstag 24. Januar 2015 an der Autonomen Schule am Lagerweg:

  • 13:00-16:45 Workshop Stadt-Geld-Spiel: Eine Stadt hat Probleme – kann ein alternatives Geld sie retten?  (begrenzte Platzzahl!)
  • 15:00-16:45 Workshop Quartier-Geld-SimulationWie funktioniert eine neue Quartierwährung? Mit Simulations- und Rollenspiel

Das Abendprogramm wird dann unter anderem von Nico Paech, Uni Oldenburg  bestritten, der einen Vortrag zur Postwachstumsökonomie halten wird. Das genaue Programm und Hinweise zum Veranstaltungsort sind hier ersichtlich.

Bern bekommt eine eigene Währung

Im Januar wird in Bern eine neue Regionalwährung gestartet, der Bonobo (“Bon ohne Boss”, oder auch wie eine kleine Schimpansenart Bonobo). Das Alternativgeld nach Vorbild des Basler BonNetzBon (BNB) wäre die zweite Stadtwährung in der Schweiz. Die Lancierung wird am 24. Januar 2015 an der Kulturveranstaltung Tour de Lorraine im Berner Lorraine-Quartier stattfinden. Diese Veranstaltung bringt ein ganzes Programm zum Thema Alternativgeld und FleXibles wird dabei mit zwei Spielworkshops vertreten sein. Näheres dazu in Kürze.

Der Artikel im Tagesanzeiger zum Bonobo  Link

Die Website des neuen Geldes Link

 

Unbegrenzter Freihandel: Quelle massiver Wirtschaftsprobleme?

Die Initiativgruppe Eine Wirtschaft zum Nutzen aller, deren Volksinitiative leider nicht zustandekam, ist weiterhin aktiv und nennt sich nun Komitee selbstbewusste freie Schweiz. In verschiedenen Veranstaltungen werden z.B. die Fragen rund um die ungerechten und strukturzerstörenden Freihandelsabkommen diskutiert. Eine nächste Veranstaltung findet in Zürich statt. Professor Mathias Binswanger wird dabei zum Thema “Freihandel und die Souveränität der Nationalstaaten“ sprechen.  Professor Binswanger gehört zu den wenigen Wirtschaftswissenschaftern, die es wagen, die Freihandelstheorie einer kritischen Würdigung zu unterziehen. Weitere Programmpunkte sind auch Werte und Leitplanken bei der  politischen Arbeit der Gruppe:

Samstag, 10. Mai 2014, von 14:15 bis 17:45 Uhr: Glockenhof, Sihlstrasse 33, Zürich 1. Stock, Saal London (Eingang:  neben Hoteleingang “Glockenhof“)

Das Thema gewinnt weiter an Bedeutung mit dem in aller Stille vorbereiteten TTIP-Freihandels-Abkommen: Derzeit verhandeln EU-Vertreter mit der US-Regierung über dieses Abkommen (TTIP=Transatlantic Trade and Investment Partnership). Durchgesickerte Papiere zeigen, dass die Unterhändler die grössten Wünsche der Konzerne erfüllen wollen: Hormonfleisch, Fracking, Gen-Essen, laxer Datenschutz und eine privatisierte Wasserversorgung sollen in Europa einziehen. Also sehr wichtig, dass auch in der Schweiz dazu Aufklärung und Widerstand organisiert wird. Die CAMPACT-Kampagnenorganisation in Deutschland hat dazu eine Protestaktion organisiert: Link

fairventure-Kongress 2014 in Berlin

Der dritte fairventure-Kongress findet vom 2.-4. Mai 2014 Berlin statt. Tickets sind noch erhältlich und können on-line gebucht werden. Zum Inhalt:

24.02.2014 (pk): Kulturkreative Projekte, Initiativen und Ideen zeigen immer deutlicher, dass sich ein Wandel von Welt und Leben ereignet. Ökologisch und sozial sinnvoll soll die Welt der Zukunft sein. Es sind zwar noch kleine Anfänge, aber sie funktionieren immer besser. Aus Erfahrungen entwickeln sich Expertisen und Entrepreneure gibt es auch in der Green Economy immer mehr. Der fairventure-Kongress schafft Raum zum Kennenlernen und Kooperieren.

Der Impuls für das fairventure-Format ging im Jahr 2011 sehr maßgeblich von der im vergangenen Jahr verstorbenen Geldexpertin Margrit Kennedy aus. Sie hatte die Ideen von Paul Hawken kennengelernt, der in seinem Buch “Wir sind der Wandel“ von der “größten sozialen Bewegung der Menschheitsgeschichte“ schreibt. Alle Lebensbereiche sind inzwischen davon erfasst. Nun geht es um Austausch, Vernetzung und Kooperation der verschiedenen Menschen und Ideen. Dafür findet, jetzt schon zum dritten mal, nach Leipzig und Langenberg, nun in Berlin, der fairventure-Kongress statt.

Die Veranstaltung lädt vor allem zum Mitmachen ein. Das Programm ist ein bewusster Mix aus Vorträgen, Diskussionen, Workshops, künstlerischen Angeboten und Open-space-Gelegenheiten. Neben vielen anderen namhaften ReferentInnen ist in diesem Jahr auch der Amerikaner Charles Eisenstein zu Gast, der mit seinen Ideen zu einer “Ökonomie der Verbundenheit“ weltweit für Aufsehen sorgt. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung:

www.fairventure.de

Polymoney Workshop in Biel

Polymoney ist zu Gast bei Vision 2035 einer Transition-Initiative in Biel/Bienne.

11. Februar um 18 bis um 21 Uhr
Wyttenbachhaus (Zimmer 3), Rosiusstrasse 1
Kosten: 30 Fr., inkl. Imbiss
Anmeldung: info@vision2035.ch

Das Brett- und Rollenspiel Polymoney wurde von FleXibles entwickelt. Es zeigt, dass neue Geldsystemen als Lösungsansatz heutiger Wirtschaftsprobleme eine wichtige Rolle spielen könnten. Im Zentrum steht das Leben in einem Quartier, das nicht auf der See- oder Sonnenseite liegt, sondern etwas mehr im Schatten. Anhand von Geld, Besitz und Spekulation wird gezeigt, dass es unter den gegebenen Verhältnissen zwangsläufig ist, dass Arbeitslosigkeit, Armut und Existenzprobleme auftreten. Doch mit viel Eigeninitiative und mit Hilfe der Stadt kann es den Bewohnenden gelingen, der Misere zu entkommen und wieder gesundes Leben ins Quartier zu bringen. Ein zentraler Schlüssel ist dabei die Einführung einer Komplementärwährung.

Zum Gedenken an Margrit Kennedy, 21.11.1939 – 28.12.2013

Margrit Kennedy (Bild www.margritkennedy.de)Am 28. Dezember 2013 ist die grosse Geldreform-Pionierin und Grande-Dame der Bewegung, Margrit Kennedy in Steyerberg nach kurzer Krankheit verstorben.
Margrit war seit langem weltweit engagierte Aktivistin und anerkannte Expertin in Sachen Geld und Währung und seit einigen Jahren auch Mitglied unseres Beirates. Sie hatte die grosse Fähigkeit sowohl Fachleuten, als auch Laien das Geldsystem und seine Fehler anschaulich und in der richtigen Sprache erklären zu können. Sie war überall wo sie hinkam ein Funke, der das Feuer zu einer Veränderung zum Besseren entzündete. Dabei hatte sie viel Verständnis und Geduld und war getragen von einer grossen Menschlichkeit und dem Glauben an eine gerechtere Welt. 

” â€¦es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Lösungsansätze. Es geht um neue Geldentwürfe, die einen Nutzen optimieren und helfen, Geld zu schaffen, das weder einem krankhaften Wachstumszwang unterliegt noch eine ständige Umverteilung von der großen Mehrheit der Menschen zu einer kleinen Minderheit verursacht – wie unser heutiges Geld das tut.”
(Aus dem Vorwort ihres Buches Occupy Money)

Mit Margrit Kennedy verliert die vielfältige aber verstreute Bewegung zur Reform von Geld und Währungen einen Mittelpunkt und eine treibende Kraft. Es gilt nun, auf dem grossen Fundament, an dem sie mit grossem Engagement gearbeitet hat, weiterzubauen.  Aufklärung, Bildung, Tauschringe, Energiewährungen, neue Geld- und Besitzsysteme, Komplementärwährungen, Vollgeld etc. bis hin zur Schenkwirtschaft müssen weitergetragen und weiterentwickelt werden, um dereinst das bestehende marode Regime ablösen zu können.

Margrits wertvolle und ermutigende Mitsprache als Beirätin unseres Vereins werden wir sehr vermissen. Ihr Lachen und ihre Art, die Dinge direkt auf den Punkt zu bringen hat uns immer wieder inspiriert.

Wir verabschieden uns in Dankbarkeit

Jens Martignoni, Geschäftsführer

Weitere Informationen über Margrit Kennedys Arbeit: www.monneta.org  www.margritkennedy.de

DOrf WErkstatt GRYfikon – Gemeinsam basteln, tüfteln und reparieren

Die Dorfwerkstatt ist eine neue Idee die für Greifensee, Nänikon und Umgebung erstmals öffentlich vorgestellt wird.

Info-Abend am Montag 27. Januar 2014, 19:30 bis ca. 21:00 im Kirchgemeindehaus Greifensee, 8606 Greifensee/ZH/Schweiz

Eine DorfWerkstatt ist ein lebendiger Ort
  • zum Basteln, Tüfteln, Gestalten, Bauen, Anpassen, Abändern, Verzieren/Flicken/Reparieren,
  • für tätige Begegnungen von jung und alt, vertraut und
  • fremd, männlich und weiblich, Anfänger und Könner, Technik
  • und Kunst …. und alles dazwischen.
  • mit grosszügigen Öffnungszeiten, reichhaltig ausgerüstet
  • mit Werkzeug, Materialien und Maschinen
  • sorgfältig betreut und gepflegt von einer selbst organisierten Betriebsgruppe

Das Modell der Dorfwerkstatt ist ein Impuls zu einer nachhaltigen und gemeinschaftlichen Nutzung von Ressourcen und ein Beitrag, die Gemeinschaft und Nachbarschaft zu pflegen. Weitere Informationen unter www.dowegry.ch