2026 – Rückblick auf die Zeit nach dem Ölschock

Buchrezension: Ein Doku Roman von Martin Klöti

Verlag Textwerkstatt, Olten, 2007

 

Wenn die Menschheit lernen würde…

Das Jahr 2026 lag zwanzig Jahre in der Zukunft, als dieses hoffnungsvolle Buch herauskam. Es beschreibt die Zeit nach einem Ölschock im Jahre 2007, in der die Menschheit tatsächlich etwas dazugelernt hat. Das grosse Umdenken bezüglich Umwelt und Ressourcenverbrauch wurde ernst gemacht und Nachhaltigkeit wird gelebt. Simon, ein Hochschulprofessor, der unter anderem ein innovatives Vehikel zu nachhaltiger Mobilität mitentwickelt hat, reist nach China, wo sich in einem Rennen die neusten Fahrzeugtypen um den minimalsten Treibstoffverbrauch messen werden. Auf dem Weg dahin, mit verschiedenen Stationen in der Schweiz und in China, reflektiert Simon den Weg, den er selbst und die Welt in den Jahren seit dem Ölschock zurückgelegt hat. Dabei lässt er Revue passieren, wie es möglich war, dass die Menschheit gelernt hat, ihren Energie und Rohstoffverbrauch massiv zu reduzieren und neue Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln. Besonders beleuchtet werden dabei die Verhältnisse in der Schweiz und in China. Dabei kann der Autor auf profundes Wissen aus seinen eigenen Aufenthalten im Land der Mitte bauen. Das Buch ist gut recherchiert und die geschilderte Zukunft auf solidem Fundament aufgebaut: Genauso könnte es sein, wenn die nachhaltige Technik von heute entschlossen weiterentwickelt würde.

Das Buch zeigt daneben auch biografische Aspekte, in denen der nicht einfachen Lebensweg von Simon exemplarisch für die geforderten Qualitäten steht, die eine solche positive Zukunft benötigen würde: Mut haben eigenständig zu sein, auszusteigen aus bequemen Geleisen, einen Beitrag zum allgemeinen Wohl leisten zu wollen und konsequent den Weg der Nachhaltigkeit zu verfolgen. Der Kontrast einer solchen Persönlichkeit mit echtem Verantwortungsbewusstsein zu vielen heutigen profitmaximierenden Professoren und Konzernchefs wird dabei sichtbar.

Inzwischen sind einige der im Buch verzeichneten Jahre schon vergangen. Die Welt scheint noch weiter ausser Rand und Band geraten zu sein. Kein Ölschock hat uns bisher zur Vernunft gebracht. Der Schock des Finanzcrashs und des Super-GAU’s in Fukushima haben noch nicht ausgereicht, wirklich etwas zu verändern am rasenden Verbrauch von Energie und Natur. Wieviel Schock braucht es also noch dazu?

Vielleicht ist es besser, sich nicht um den Schock zu sorgen, sondern, wie im Buch, mutig das Neue anzupacken. Es gilt sich bereits heute darum zu kümmern, dass neue Ideen und Technologien gefördert werden, die unsere echten Probleme reduzieren: Weniger, kleiner, schlanker, energieeffizienter, intelligenter, geruhsamer, eleganter, im Einklang mit natürlichen Abläufen. Machen wir uns jetzt auf, 2026 ist nicht mehr fern – Martin Klöti’s Buch liefert dazu einen motivierenden Anstoss.

Das Buch ist erhältlich beim Verlag:

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