Prethinking Work – Arbeit vorausdenken

Buchrezension

Sabina Jeschke, Frank Hees, Anja Richert, Sven Trantow (eds.): Prethinking Work – Insights on the Future of Work, LIT Verlag Berlin, 2012, (in Englisch!)

Kurzbeschreibung des Verlages: The dynamic change of work is one the greatest challenges of advanced industrial societies. Work is a systematically relevant element of the global economy, part of our everyday life and a reflection of our socioeconomic conditions and developments. This book outlines important trends, opportunities and risks in the working environment of the 21st century. International researchers, economic actors and politicians from twelve different countries are prethinking work, and have produced inspiring articles on the future of work and the future of our socioeconomic reality.

WissenschaftlerInnen aus 12 Ländern stellen in diesem Buch Arbeit vorausdenken – Einsichten in die Zukunft der Arbeit ihre Sicht der Zukunft der Arbeit dar und beschreiben die wichtigsten Entwicklungen und Herausforderungen, denen ihrer Meinung nach die Arbeitswelt begegnen wird. Dabei wurde ein spezielles Verfahren gewählt: Jeder Beitrag ist auf genau zwei Buchseiten beschränkt. Die 32 Beiträge von insgesamt 47 AutorInnen sind in sechs Abschnitte gegliedert:

  • Arbeitsgesellschaft (Working Society)
  • Menschliche Arbeitskraft (Human Workforce)
  • Kollektivkompetenz (Collective Competence)
  • Innovationskultur (Innovation Culture)
  • Virtuelles Arbeiten (Virtual Work)
  • Arbeitsplatzinnovation (Workplace Innovation)

In den meisten Beiträgen ist Innovation das Haupt-Wort, besonders Offene Innovation, das aber zumeist schwammig bleibt. Konkurrenz und Wettbewerb werden in vielen Beiträgen weiter als zentrale Kräfte der Entwicklung angesehen. Viele AutorInnen betonen aber auch die selbstbestimmte Arbeit und eine höhere Flexibilisierung. Eine gewisse Globalisierungskritik wird berücksichtigt, häufig aber gleich wieder relativiert.

Spezielle Beiträge, die herausstechen:

  • Rückkehr der Zünfte (Rebirth of Guilds) von Charlie Grantham, worin er beschreibt, dass die Rückkehr der Produktionsmittel zum Individuum stattfinden könnte und neue zunftähnliche Strukturen entstehen könnten.
  • Reflektion der Arbeit als Gesellschaftliches Bedürfnis (Reflecting on Work as Societal Need) von Milena Jostmeier, worin als fast einzigem Beitrag aufgegriffen wird, dass Arbeit ja primär eine gesellschaftliche Angelegenheit ist und von den Bedürfnissen der Anderen ausgeht.

Es fehlen im ganzen Buch viele grundlegende Überlegungen und wichtige Strömungen und Graswurzel-Autoren sind nicht vertreten, z.B. cradle to cradle, Braungart oder die Aspekte der Gemeinwohlökonomie von Felber. Bei der Mehrheit der AutorInnen überwiegt die Extrapolation der Vergangenheit, statt des Denkens aus den Notwendigkeiten der Zukunft. Insofern gibt diese an sich interessante Sammlung dafür einen breiten Überblick über den Stand des Denkens über die Arbeit an etablierten Institutionen. Das macht die Ansatzpunkte gut erkennbar, woran noch gearbeitet werden muss, bis unser Verständnis von Arbeit einen wirklichen Schritt weiterkommen kann.

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