Polymoney Workshop in Biel

Polymoney ist zu Gast bei Vision 2035 einer Transition-Initiative in Biel/Bienne.

11. Februar um 18 bis um 21 Uhr
Wyttenbachhaus (Zimmer 3), Rosiusstrasse 1
Kosten: 30 Fr., inkl. Imbiss
Anmeldung: info@vision2035.ch

Das Brett- und Rollenspiel Polymoney wurde von FleXibles entwickelt. Es zeigt, dass neue Geldsystemen als Lösungsansatz heutiger Wirtschaftsprobleme eine wichtige Rolle spielen könnten. Im Zentrum steht das Leben in einem Quartier, das nicht auf der See- oder Sonnenseite liegt, sondern etwas mehr im Schatten. Anhand von Geld, Besitz und Spekulation wird gezeigt, dass es unter den gegebenen Verhältnissen zwangsläufig ist, dass Arbeitslosigkeit, Armut und Existenzprobleme auftreten. Doch mit viel Eigeninitiative und mit Hilfe der Stadt kann es den Bewohnenden gelingen, der Misere zu entkommen und wieder gesundes Leben ins Quartier zu bringen. Ein zentraler Schlüssel ist dabei die Einführung einer Komplementärwährung.

Zum Gedenken an Margrit Kennedy, 21.11.1939 – 28.12.2013

Margrit Kennedy (Bild www.margritkennedy.de)Am 28. Dezember 2013 ist die grosse Geldreform-Pionierin und Grande-Dame der Bewegung, Margrit Kennedy in Steyerberg nach kurzer Krankheit verstorben.
Margrit war seit langem weltweit engagierte Aktivistin und anerkannte Expertin in Sachen Geld und Währung und seit einigen Jahren auch Mitglied unseres Beirates. Sie hatte die grosse Fähigkeit sowohl Fachleuten, als auch Laien das Geldsystem und seine Fehler anschaulich und in der richtigen Sprache erklären zu können. Sie war überall wo sie hinkam ein Funke, der das Feuer zu einer Veränderung zum Besseren entzündete. Dabei hatte sie viel Verständnis und Geduld und war getragen von einer grossen Menschlichkeit und dem Glauben an eine gerechtere Welt. 

” â€¦es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Lösungsansätze. Es geht um neue Geldentwürfe, die einen Nutzen optimieren und helfen, Geld zu schaffen, das weder einem krankhaften Wachstumszwang unterliegt noch eine ständige Umverteilung von der großen Mehrheit der Menschen zu einer kleinen Minderheit verursacht – wie unser heutiges Geld das tut.”
(Aus dem Vorwort ihres Buches Occupy Money)

Mit Margrit Kennedy verliert die vielfältige aber verstreute Bewegung zur Reform von Geld und Währungen einen Mittelpunkt und eine treibende Kraft. Es gilt nun, auf dem grossen Fundament, an dem sie mit grossem Engagement gearbeitet hat, weiterzubauen.  Aufklärung, Bildung, Tauschringe, Energiewährungen, neue Geld- und Besitzsysteme, Komplementärwährungen, Vollgeld etc. bis hin zur Schenkwirtschaft müssen weitergetragen und weiterentwickelt werden, um dereinst das bestehende marode Regime ablösen zu können.

Margrits wertvolle und ermutigende Mitsprache als Beirätin unseres Vereins werden wir sehr vermissen. Ihr Lachen und ihre Art, die Dinge direkt auf den Punkt zu bringen hat uns immer wieder inspiriert.

Wir verabschieden uns in Dankbarkeit

Jens Martignoni, Geschäftsführer

Weitere Informationen über Margrit Kennedys Arbeit: www.monneta.org  www.margritkennedy.de

DOrf WErkstatt GRYfikon – Gemeinsam basteln, tüfteln und reparieren

Die Dorfwerkstatt ist eine neue Idee die für Greifensee, Nänikon und Umgebung erstmals öffentlich vorgestellt wird.

Info-Abend am Montag 27. Januar 2014, 19:30 bis ca. 21:00 im Kirchgemeindehaus Greifensee, 8606 Greifensee/ZH/Schweiz

Eine DorfWerkstatt ist ein lebendiger Ort
  • zum Basteln, Tüfteln, Gestalten, Bauen, Anpassen, Abändern, Verzieren/Flicken/Reparieren,
  • für tätige Begegnungen von jung und alt, vertraut und
  • fremd, männlich und weiblich, Anfänger und Könner, Technik
  • und Kunst …. und alles dazwischen.
  • mit grosszügigen Öffnungszeiten, reichhaltig ausgerüstet
  • mit Werkzeug, Materialien und Maschinen
  • sorgfältig betreut und gepflegt von einer selbst organisierten Betriebsgruppe

Das Modell der Dorfwerkstatt ist ein Impuls zu einer nachhaltigen und gemeinschaftlichen Nutzung von Ressourcen und ein Beitrag, die Gemeinschaft und Nachbarschaft zu pflegen. Weitere Informationen unter www.dowegry.ch

Ein anderes Geld ist möglich

Ein schöner Bericht vom Spielworkshop mit Polymoney in Luzern ist in der Zeitschrift Aufbruch (unabhängige Zeitschrift für Religion und Gesellschaft) erschienen. Der Journalist hat das Spiel selber mitgemacht und hat den erreichten “Zuwachs an Lebensqualität” durch die Einführung einer Komplementärwährung gut beschrieben.

Der Artikel kann hier als PDF heruntergeladen werden: aufbruch_polymoney_artikel

Broschüre Quartierwährung erschienen

Die neue Broschüre zur Quartierwährung ist nun hier auch online erhältlich und kann sowohl in der Originalversion A5-quer (Brosch_mehralswohnen_web), als auch in einer druckfreundlichen Version A4 (Brosch_mehralswohnen_A4) heruntergeladen werden.

Bestellungen für die Papierversion bei: FleXibles, Seefeldstrasse 27, 8008 Zürich Bitte legen Sie ein frankiertes und an Sie adressiertes Rückantwortcouvert C5 bei .

Ein lebendiges Quartier braucht ein lebendiges Geld

Der 5. September stellte ein ganz besonderer Meilenstein für das Neubauprojekt auf dem Hunziker Areal in Zürich Nord dar. Nur ein paar Minuten von der gigantischen Baustelle der Genossenschaft mehr als wohnen entfernt, präsentierten das Projektteam der Fachhochschule Nordwestschweiz, der Hochschule Luzern und der Verein FleXibles die Idee einer Quartierwährung, der Öffentlichkeit. Rund 30 Interessierte waren der Einladung gefolgt, um mehr über das innovative Vorhaben im entstehenden Quartier zu erfahren und darüber zu diskutieren.

Das Projektteam präsentiert die Quartierwährung

Projektteam_mawMartin Klöti, federführender Impulsgeber des Projekts, umriss zu Beginn die Entstehungs-geschichte und die Motivation, welche hinter dem Unter-fangen steckt. Anlässlich einer Summer-School mit enthusiastischen jungen Studierenden aus aller Welt, welche sich mit Engagement und Begeisterung für eine nachhaltige Lebensqualität interessierten, wurde das Projekt einer Komplementärwährung geboren. Es zielt darauf ab, mit einer eigens gestalteten Quartierwährung die Talente der Menschen zu fördern, den Genossenschaftsgedanke zu leben sowie die regionale Wirtschaft zu stärken.

Die Vorteile einer solchen Quartierwährung erklärte anschliessend Jens Martignoni, Geschäftsführer von FleXibles und Projektleiter der FHNW. Um nur eine kleine Auswahl zu nennen: Die zukünftigen Bewohnenden erhalten die Möglichkeit durch eine solche Währung, welche Sie durch verschiedene Quartierjobs oder eigene Angebote, wie z.B. einen Kinderhütedienst, verdienen, ein gemeinschaftswohlorientiertes Geld zu erleben. Indem die Bewohnenden sich mit ihren spezifischen Fähigkeiten beteiligen, wird die Kreativität gefördert und zugleich können diese Talente gewinnbringend eingesetzt werden. Der wirtschaftliche Spielraum wird erweitert denn es können auch viele Dinge aus dem Bedarf des täglichen Lebens abgedeckt werden.

Aus dem Publikum gab es sogar schon Pläne, wie man das Quartiergeld nennen könnte: “Leutschi“. Eine sehr junge Zuhörerin bemerkte begeistert: “Der Leutschi trägt dazu bei, dass das Geld auf der einen Seite nicht so angehäuft wird, dass auf der anderen Seite nichts mehr übrig bleibt.“ Die Quartierwährung ist eine Motivation sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Das Mitmachen ermöglicht Beziehungen, welche das Quartier lebendig und einzigartig macht.

Für die Baugenossenschaften insgesamt ist dieses Projekt ein ganz neues Thema, welches in dieser Weise so noch nie bearbeitet wurde. Peter Schmid, Präsident der Baugenossenschaft mehr als wohnen verdeutlichte, dass sie den Rahmen sowie die Werkzeuge für ein solches Projekt weiterhin gerne zur Verfügung stellen. Er betonte aber auch, dass das Gelingen und Mittragen dieses Projektes auf der Partizipation der zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner beruht. Die Leute sollen nicht gezwungen werden, sondern sich frei dazu entschliessen können mitzumachen. Folgte man den frischen Theatereinlagen der Projektgruppe, welche die Funktionsweise der geplanten Quartierswährung thematisierten, dann ist der Erfolg gewiss.

Angeregte Publikumsdiskussion

In der DiskussPublikumsdiskussion an der Veranstaltungion mit dem Publikum wurden die kritischen Fragen vertieft aber gleichzeitig auch bestärkt, dass das Projekt Unterstützung findet. Fragen aus dem Publikum betrafen steuerrechtliche Fragen und die konkrete Umsetzung der Währung und deren Handhabe bei der Bezahlung. Die Währung auf dem Hunziker Areal beruht darauf, dass Sie gemeinschaftlich durch die Bewohner und die Genossenschaft akzeptiert wird. Beim anschliessenden Apéro wurde deutlich, dass den Anwesenden und vielleicht zukünftigen Bewohnenden die Idee gefällt, etwas mit einem neuen Geld in ihrer Umgebung zu bewirken.

In einer nächsten Phase wird die Bildung einer Quartiergruppe von vier bis fünf Leuten angestrebt, um die Umsetzung der Idee weiterzuverfolgen. Interessierte, welche sich an dieser Gruppe beteiligen oder weitere Informationen erhalten möchten, können gerne eine E-Mail senden an:

mail (at) flexibles.ch

Das Projektteam freut sich über Ihre Anregungen, Ihr Interesse und hofft dass das Sparschweinchen, welches dem Projektteam durch Monika Sprecher, Geschäftsleiterin von mehr als wohnen, am Schluss überreicht wurde bald mit den ersten Leutschis gefüllt werden kann.

ENGAGE!now Tagungsvideo

Die erste Tagung ENGAGE!now fand am 13. Juni 2013 in Windisch an der Hochschule für Technik statt und ist Teil eines globalen Prozesses, in dem Menschen zusammenkommen, um eine Vision für die Welt zu formulieren, in der sie wirklich leben wollen. Dieser Prozess wird von der veranstaltenden Organisation Evolutionäre Perspektiven in Rüschlikon weiterentwickelt. Das Tagungsvideo bietet einen guten Einblick und macht vielleicht neugierig, das nächste Mal auch dabei zu sein?

Link zum Video

Inhalt, Zitat: Angesichts der heutigen Systemkrisen stehen wir sowohl als Einzelne/r, wie auch als Menschheit an einem Punkt, wo es grundsätzlich zu verstehen gilt, dass die Welt, in der wir leben, nicht vom Himmel fällt, sondern dass unsere Gesellschafts-, Werte- und Wirtschaftssysteme unsere Geistesprodukte sind, die von uns Menschen hervorgebracht und gestaltet werden.

Veranstaltung: Eine Quartierwährung für das Hunziker Areal

Auf dem Hunziker Areal in Zürich Oerlikon wird zur Zeit eine grosse Genossenschaftssiedlung der Baugenossenschaft mehr als wohnen gebaut. Mehr als 1000 Leute werden einmal in dem ideenreich und zukunftsgerecht gestalteten Areal  wohnen können und vielleicht werden sie sogar eine eigene Währung verwenden.

Die Fachhochschule Nordwestschweiz lädt zusammen mit der Baugenossenschaft und mit FleXibles zur Diskussion einer möglichen Quartierwährung auf dem Hunziker Areal ein. Eine Projektgruppe arbeitet seit einiger Zeit an einem Konzept und präsentiert nun eine Broschüre mit einem ersten Vorschlag wie die Währung aussehen könnte. Mit Hilfe der Rückmeldungen aus der Veranstaltung und einer Befragung wird das Konzept weiter entwickelt.

Einladung zur Präsentation und Diskussion der Zwischenergebnisse
Donnerstag, 5. September 2013, 18.30 Uhr
Mehrzweckraum Schulhaus Leutschenbach,
Saatlenfussweg 3, 8050 Zürich
Anmeldung bis spätestens Montag, 2. September 2013 an info@mehralswohnen.ch

Flugblatt mit Details: Einladung 130905_Quartierwährung

Der Preis des Geldes – Veranstaltungen in Luzern

Die Beschäftigung mit Geld bleibt nach wie vor eine wichtige Aufgabe. Nicht mehr wie bisher nur im Zusammenhang von “verdienen”, sondern vielmehr im Rahmen der gründlichen Durchleuchtung dieses universellen Instrumentes:

Geld ist ein höchst praktisches Mitel zum Zweck. Die Möglichkeiten, die mit dem Geld verbunden sind, haben etwas Unwiderstehliches, ja Magisches an sich. Und tatsächlich vereinigt das “Produkt Geld” verschiedene Widersprüche in sich, die so interessant und zentral werden lassen.

Das Romero Haus beleuchtet mit mehreren Veranstaltungen “Der Preis des Geldes” ab Ende August bis Ende September verschiedene Faceten rund um das Thema “Geld”−in persönlicher, gesellschaftlicher und globaler Hinsicht. Darüber hinaus werden auch wirtschaftliche Alternativen wie Tauschnetze und Komplementärwährungen, die nicht an den Franken gebunden sind, zur Diskussion gestellt. Darunter auch unser Ansatz einer Quartierwährung mit dem Spiel Polymoney:

Polymoney Spielabend: Donnerstag, 29. August 2013, 17:30 bis 21:30 im Pfarreizentrum Barfüesser, Winkelriedstrasse 5, Luzern.

Anmeldung notwendig, Teilnehmdenzahl beschränkt, Kosten: Fr. 15.- inkl. Sandwich.

Link zum Anmeldeformular

Link zum Gesamtprogramm (pdf)

Postwachstumsökonomie – Befreiung vom Überflüssigen

Buchrezension

Niko Paech: Befreiung vom Überfluss – Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie, oekom Verlag München, 2012

Nikoo Paech ist einer der bedeutendsten und schärfsten Wachstumskritiker und lehrt Produktion und Umwelt an der Universität Oldenburg. Es gelingt ihm besonders in seinen Vorträgen sehr eindrücklich die absurde Situation der heutigen Überfluss- oder Verschwendungsgesellschaft darzustellen und plausible Alternativen aufzuzeigen. In diesem vor einigen Monaten herausgekommenen, kurz und knapp gehaltenen Praxisbuch liest sich der Abschied von einem “Wohlstandsmodell mit chronischer Wachstumsanhängigkeit” auch gut und eingängig.

Nach einer schonungslosen Darstellung der Mängel unseres heutigen Modells, das ewiges Wachstum fordert und durch Wachstumszwänge und Wachstumstreiber in dieser Teufelsspirale gehalten wird, versucht Paech einen umfassenden Entwurf oder Umriss für ein geschlossenes Konzept einer Postwachstumsökonomie darzustellen. Einige Punkte aus dem Bereich der Produktion:

  • Nutzungsintensivierung durch Gemeinschaftsnutzung
  • Verlängerung der Nutzungsdauer
  • Eigenproduktion

Weitere Bereiche wie die Subsistenz – und das ist der tolle Ansatz von Paech- werden in Zusammenhängen dargestellt. Es ist nicht möglich mit einer Massnahme oder einem Bereich alleine etwas zu verändern! Wir müssen dazu kommen  Schrumpfung, Rückbau, Weniger, Langsamer, Einfacher, etc. als positive und erstrebenswerte Vorstellungen zu betrachten.

Paech sieht ebenfalls die Rolle des Geldes, scheint jedoch noch etwas befangen darin, die enorm wichtige Rolle eines neuen Geldsystems zu erkennen. Regiogeld wird z.B. als nützlich zur Re-Lokalisierung der Wirtschaftskreisläufe gesehen, nicht die heutige Geldkonstruktion als ganzes in Frage gestellt. Hier könnte der Autor noch etwas tiefer gehen.

Auch der Lösungsindex, des Buches ist gar nicht schlecht und liegt bei 36% (38/105). Das ist eine Zahl (die wir hier übrigens zum ersten Mal postulieren), die bei einem Buch über Zukunftsfragen das Verhältnis aufzeigt zwischen der  Anzahl Seiten, die sich mit Analyse und dem Schlimmsten des Bestehenden beschäftigen, gegenüber der Anzahl Seiten, die Lösungen und Vorschläge für eine neue Welt enthalten. (Üblicherweise liegt der Index besonders bei amerikanischen Autoren unter 10%….).

Ein kleines Buch, rasch gelesen, grosse Wirkung und danach weitergegeben an Freunde, ganz nach dem Motto des Autors: Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wer weniger braucht.

Link zum Verlag